9. April 2019 Autor: Marie Greiff Kategorie: Allgemein, DIY Tipps Wertvolle Hilfe aus der Natur bei Wechseljahrsbeschwerden Ruhe, Energie und Gelassenheit – die drei Wünsche in der Zeit des Wechsels Während der Wechseljahre (ca. 45. – 55. Lebensjahr) finden große hormonelle Umbrüche im Körper einer Frau statt, die individuell mit mehr oder weniger starken Beschwerden einhergehen. Viele Frauen erleben die Zeit des Klimakteriums als Zäsur im Leben. Die Eierstöcke stellen nach und nach ihre Tätigkeit ein, womit auch die Zeit der fruchtbaren Jahre endet. Nicht nur die Produktion der Östrogene nimmt ab, sondern auch die des Gelbkörperhormons Progesteron. Der weibliche Körper ist zwar in der Lage, auch nach den Wechseljahren ausreichend Hormone zu produzieren, aber während des Klimakteriums beuteln starke Hormonschwankungen den Organismus, aber auch die Psyche stark. Zu den häufigsten Symptomen zählen Schlafstörungen Hitzewallungen und Schweißausbrüche Konzentrationsschwäche Depressive Verstimmungen Gewichtszunahme Migräne Gelenk-und Muskelschmerzen körperlicher Leistungsabfall, u.v.m. Nicht alle Frauen sind gleich stark betroffen. Manche leiden nur unter ein wenig schlechterem Schlaf, andere hingegen plagen sich mit 30 Hitzewallungen innerhalb von 24 Stunden. Wechseljahrsbeschwerden sind also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen oder mit einem „reiß dich mal zusammen“ abzutun. Neben der Anwendung von Hormonpräparaten hat uns die Natur zum Glück einige wunderbare Pflanzen als wirksame Helfer bei klimakterischen Beschwerden geschenkt. Frauenmantel, Traubensilberkerze und Yamswurzel sind sanfte und lang bewährte Arzneipflanzen. Bei sehr starken Wechseljahrssymptomen sollte in jedem Fall Rat und Hilfe beim Arzt oder Therapeut gesucht werden. Heilpflanze: Frauenmantel Der Frauenmantel wird seit Jahrhunderten naturheilkundlich bei allen Arten von Frauenleiden angewendet. Sein Aussehen (Signatur) verdeutlicht bereits auf den ersten Blick, dass er ein „Schutzmäntelchen“ für die Frau darstellt. Im übertragenen Sinn könnte man auch sagen: die Alchemilla ist behütend und umhüllend. Frühere Heilkundige, wie Paracelsus, haben darin das Sinnbild des „Geburtsschoßes“ gesehen. Heilpflanze: Frauenmantel (lat. Alchemilla vulgaris) Das zweite sehr auffällige Merkmal dieser Heilpflanze sind die Guttationstropfen, die aus dem Blattrand austreten und sich oft als wunderschöne, in der Morgensonne glitzernde Perle in der Mitte des Blattes sammeln. Obwohl im Frauenmantel keinerlei hormonell aktive Wirkstoffe gefunden wurden, bewährt er sich als sanfter und regulierender Helfer während der Wechseljahre. Bei regelmäßiger Anwendung als Teeaufguss oder Urtinktur können Hitzewallungen und Schweißausbrüche häufig gelindert werden. Da auch Gerbstoffe zu seinen Inhaltsstoffen zählen, wird er sogar gegen leichte Durchfälle empfohlen. Daraus ergibt sich aber gleichzeitig eine Anwendungsbeschränkung: Frauen, die während der Wechseljahre unter einem trägen Darm leiden, sollten nicht unbedingt den Frauenmantel wählen. Heilpflanze: Traubensilberkerze Das nordamerikanische Hahnenfußgewächs wird in der Volksheilkunde auch Schlangenwurzel, bzw. Wanzenkraut genannt. Letzterer Name beruht auf dem doch eher strengen Geruch der Wurzel. Die Heilpflanze wird bis zu 2 Meter hoch und ihre Blütenstände gleichen silbern-schimmernden Kerzen. Wertvoll ist jedoch die Wurzel, denn in dieser befinden sich die wirksamen Inhaltsstoffe. Präparate aus der Traubensilberkerze gibt es in Tablettenform, aber auch als Urtinktur oder spagyrische Essenz. Heilpflanze: Traubensilberkerze (lat. Cimicifuga racemosa) Seit jeher wurde die Traubensilberkerze bei den Indianern als Heilpflanze gegen vielerlei Beschwerden verwendet, darunter zur Geburtserleichterung, aber auch bei Krämpfen und Schmerzen. Im Labor konnte gezeigt werden, dass der Extrakt der Cimicifuga ausgleichend in die Temperaturregulation des Körpers eingreift. Bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kann der Wurzelextrakt also eine wirksame Hilfe darstellen. Aber nicht nur die körperlichen Beschwerden kann die Traubensilberkerze sehr gut erleichtern, aufgrund ihrer beruhigenden und regulierenden Eigenschaften auf Botenstoffe (z.B. Serotonin) im Gehirn, ist sie auch bei Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sehr hilfreich. Heilpflanze: Yamswurzel Die Yamswurzel ist in Asien, Afrika und Mittel- und Südamerika seit vielen Jahrhunderten eine bewährte Nutzpflanze. Das Gemüse beinhaltet viele lebenswichtige Nährstoffe, wie B-Vitamine, Vitamin C, Niacin, Riboflavin sowie Mineralien wie Magnesium, Eisen und Kalium. Es liefert aber auch komplexe Kohlenhydrate und ist reich an Ballaststoffen. Heilpflanze: Yams (lat. Dioscorea villosa) Das Besondere an der wilden Yamswurzel aus Mexiko, ist der hohe Gehalt an Diosgenin, dem eine hormonähnliche Wirkung zugeschrieben wird. Das Diosgenin soll bei einem Mangel an Progesteron unterstützend wirken und Linderung beispielsweise bei Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Migräne bringen können. Auf dem Markt sind verschiedenste Präparate aus der Yamswurzel erhältlich. Von Kapseln, über Pulver, bis hin zu Cremes für die transdermale Anwendung. Die traditionelle Anwendung war und ist jedoch seit Jahrhunderten, die Zubereitung der Yamswurzel als Gemüse. Was hilft noch? Neben diesen drei Heilpflanzen gibt es natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, gut und gesund durch die Wechseljahre zu kommen. Mens sana in corpore sano – das Zitat ist immer noch so aktuell wie vor fast 2000 Jahren. Bewegung: Sanfter Ausdauersport – abwechselnd mit ein wenig gezieltem Kraftsport – unterstützt den Stoffwechsel, regt die Verdauung an und hilft Stress abzubauen. Ernährung: Fertiggerichte enthalten kaum noch Nährstoffe, dafür aber viele Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, ausreichend Ballaststoffen und wenig Fleisch – ebenso wie eine ausreichende Trinkmenge – und damit ist natürlich nicht der Alkohol gemeint 🙂 – sollte selbstverständlich sein. Entspannung: Zur Ruhe kommen, gelassen sein, den Tag genießen – gerade in den Wechseljahren sind das für viele Frauen Fremdworte. Neben sanften Sportarten wie beispielsweise Yoga oder Tai-Chi, kann auch der gezielte Einbau von Pausen im Alltag helfen. Sich für 5 Minuten mit einer schönen Tasse Tee in die Sonne setzen und die ersten Frühlingsstrahlen zu genießen, kostet uns nicht den Tag, bringt uns aber viel gute Lebenszeit!