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Heilkraut des Monats: Das Tausendgüldenkraut

Anders als der Löwenzahn, den wir Ihnen im März-Artikel unseres Blogs näher vorgestellt haben, ist das sogenannte Bitter- oder Magenkraut eine recht unscheinbare Pflanze auf moorigen Wiesen.

Charakteristisch für das kleine Enziangewächs sind seine eigenartig anmutende steife Wuchsform und die vereinzelten Blüten, die aus der grünlichen Masse der Blätter als rötliche Punkte deutlich hervortreten.

Das Tausendgüldenkraut zählt mit seinen Inhaltsstoffen zu den sogenannten „Amara pura“, also zu den reinen Bitterstoffen.

Der klingende Name Tausendgüldenkraut gründet auf einer Sage, nach der ein wohlhabender Ehrenmann demjenigen im Volke 1000 Gulden versprochen haben soll, der ihm ein heilendes Mittel gegen sein Fieber nennen würde.

Man nannte ihm das Fieberkraut, wie es im Volksmund damals noch hieß, und schon hatte die Pflanze einen neuen Namen.

Dass das Tausendgüldenkraut unter Kräuterkundigen bis in die Neuzeit hinein als „1000 Gulden wert“ beschrieben wurde, hängt vor allem mit dem breiten Anwendungsspektrum der sehr stark bitter schmeckenden Heilpflanze zusammen.

Seit wann kennt man das Kräutlein?

Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides beschrieb bereits im 1.Jahrhundert die vielfältige Anwendung des Tausendgüldenkrauts bei „Geschwüren, Wunden, galligen und dicken Säften“.

Paracelsus wiederum charakterisierte die Heilpflanze in seinen Aufzeichnungen als „Geheimnis der Leber“ – er war sich sicher, dass das Kraut die Leber unterstützen und Erschöpfungszuständen vorbeugen kann.

Kein Wunder also, dass sich das Tausendgüldenkraut neben Kräuterlikören und Magenelixieren auch in zahlreichen Teemischungen wiederfindet.

Ein Teerezept besonderer Natur …

Ein Tee aus dem Tausendgüldenkraut wird nicht überbrüht oder aufgekocht – das würde ihn viel zu bitter werden lassen.

Stattdessen gibt man abends einen Teelöffel Kraut in einen viertel Liter kaltes Wasser und lässt es über Nacht ziehen. Erst nach dem Abseihen wird der Tee leicht erwärmt und getrunken.

(Zwei Tassen täglich sind ausreichend.)

Kleines Detail am Rande …

Zusammen mit dem Gelben Enzian gehört das Tausendgüldenkraut zu den bittersten Pflanzen Europas.

Die Blüten erreichen einen Bitterwert von etwa 12 000. Das bedeutet, dass ein wässriger Auszug aus dem Kraut den bitteren Geschmack noch in einer Verdünnung von 1:12000 zeigt.

Der Versuch den Tee durch Süßen wohlschmeckender zu machen ist sinnlos, der bittere Geschmack wird bleiben.