Heilkraut des Monats: Ringelblume
Alles Wissenswertes über die Ringelblume
Die Ringelblume, auch bekannt als Calendula officinalis, ist eine faszinierende Blume mit einer langen Geschichte in der Naturheilkunde. Sie wird zur Familie der Korbblütler gezählt, da sich die geringelten Blüten doch wie ein Korbgeflecht um den Blütenboden der orangegelb leuchtenden Pflanze ranken.
Die in der Naturheilkunde verwendeten Blütenblätter zählen aufgrund ihrer enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle zu den Amara aromatica.
Schon gewusst?
Berührt man eine Ringelblume mit den Händen, hinterlässt sie ein klebriges Sekret auf der Haut. Daher kommt es wahrscheinlich, dass man ihr nachsagt, auch schlecht heilende Wunden „verkleben“ und verschließen zu können.
Die Herkunft und Eigenschaften der Ringelblume
Die Ringelblume ist eine krautige Pflanze, die in Europa und Teilen Westasiens heimisch ist. Sie wird seit Jahrhunderten für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt und hat eine lange Geschichte in der Volksmedizin. Die leuchtend orangefarbenen Blüten der Ringelblume sind nicht nur schön anzusehen, sondern enthalten auch eine Fülle von bioaktiven Verbindungen, die für ihre heilenden Eigenschaften verantwortlich sind.
Ihre Samen sind nicht nur besonders in der Form, sondern sorgen dafür, dass sich die eigentlich einjährige Pflanze schnell in den Gartenbeeten verbreitet und jedes Jahr aufs Neue keimt und blüht.
Dass Ringelblumen in den hauseigenen Gemüsegärten so gerne gesehen werden, liegt auch daran, dass sie mit ihren Wurzelausscheidungen Schadstoffe aus dem Boden vertreiben und diesen auf diesem Weg gesund erhalten. Die Calendula ist also auch eine Bodenheilerin.
Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen
Die Ringelblume ist reich an Flavonoiden, Carotinoiden, Saponinen und ätherischen Ölen, die ihr eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen verleihen.
- Hautheilung: Eine der bekanntesten Anwendungen der Ringelblume ist ihre heilende Wirkung auf die Haut. Die entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften der Ringelblume machen sie zu einem wirksamen Mittel zur Behandlung von Hautirritationen, Wunden, Verbrennungen und Hautentzündungen.
- Entzündungshemmend: Die Ringelblume wirkt entzündungshemmend und kann daher bei einer Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Gastritis und entzündlichen Darmerkrankungen hilfreich sein.
- Immunstärkend: Die Ringelblume enthält Verbindungen, die das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen können. Dies macht sie zu einem nützlichen Mittel zur Vorbeugung von Infektionen und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit.
Die Anwendung von Ringelblume in der Naturheilkunde
Die Ringelblume kann auf verschiedene Weisen in die naturheilkundliche Praxis integriert werden, um von ihren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
- Salben und Cremes: Ringelblumensalben und -cremes sind weit verbreitet und werden zur Behandlung von Hautproblemen wie Wunden, Verbrennungen, Ekzemen und Akne eingesetzt.
- Tees und Tinkturen: Durch das Aufbrühen von Ringelblumenblüten in heißem Wasser kann ein beruhigender Tee zubereitet werden, der zur Förderung der Verdauung und zur Linderung von Magenbeschwerden getrunken werden kann. Ringelblumentinkturen können auch zur inneren Anwendung verwendet werden, um ihre immunstärkenden Eigenschaften zu nutzen.
- Bäder: Ein Bad mit Ringelblumenextrakt kann zur Entspannung beitragen und gleichzeitig die Haut mit Feuchtigkeit versorgen und beruhigen.
Selbst gesammelt
Die Calendula bildet die widerstandsfähigsten Blüten im eigenen Kräutergarten. Hier trotzt sie mancherorts sogar noch der Novemberkälte.
Die Sammelzeit entspricht aber der durchschnittlichen Blütezeit, von Juni bis Oktober. Dann werden die Blüten bei trockenem Wetter, am besten um die Mittagszeit, gepflückt, auf Papier gebreitet und so aufgelegt, dass sie möglichst schnell trocknen können. Im Glas- oder Porzellangefäß bleiben die Blütenblätter, die die meisten Inhalts- und Wirkstoffe enthalten am längsten frisch.
Kleine Details am Rande …
Die Ringelblume gilt als Wetterorakel: Bleiben ihre Blüten am Morgen geschlossen, ist Regen im Anmarsch. Diese Sensibilität auf Luftfeuchtigkeit hat sie mit anderen Korbblütlern wie zum Beispiel der Silberdistel oder dem Gänseblümchen gemein.
Anwendungstipps
Kocht man die orangegelben Blütenblätter in Suppen, Butter oder Käse ein, bekommen diese nicht nur eine hübsche safranähnliche Färbung, sondern auch noch einen angenehm pikanten Geschmack.
Auch bei Fisch-, Wild- Reis- und Eiergerichten werden die Blütenblätter gerne als Safranersatz eingesetzt und haben dadurch über die Zeit den Namen „falscher Safran“ erhalten.
Einfaches DIY-Rezept: Ringelblumenöl
Benötigte Utensilien
- 1 sauberes, steriles Marmeladenglas mit Schraubverschluss
- Ein kleiner Topf
Zutaten
- 1 Handvoll Ringelblumen Blüten
- 250 ml Sonnenblumenöl
- Küchentuch zum Abseihen
Zubereitung
- Pflücke 1 Handvoll blühende Ringelblumen – darauf achten, dass die Blüten nicht gespritzt wurden
- Sterilisiere das Marmeladenglas: 10 Minuten lang bei 150°C im Backofen.
- Deckel in Wasser 10 Minuten lang auskochen.
- Gib die Ringelblumen in das Glas.
- Fülle es mit Sonnenblumenöl auf und schraube den Deckel darauf.
- Warte 24 Stunden lang und seihe das Öl durch ein Küchentuch in einen kleinen Topf.
Quellen & Literatur
Die Kräuter in meinem Garten, von Hirsch, Siegrid und Grünberger, Felix, 26., überarb. Aufl., Freya (2023)
Lexikon der Frauenkräuter, Margret Madejsky, AT Verlag
Traditionelle Heilpflanzenkunde und Phytotherapie: Kräuterwissen im Geist des Paracelsus (Naturphilosophie. Pflanzenporträts. Therapeutische Anwendungen.), Olaf Rippe, Margret Madejsky, AT Verlag
Westliche Kräuter aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin, Florian Ploberger, BACOPA Verlag
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