Heuschnupfen?
6 Tipps aus der Naturheilkunde
Wenn es im Frühling oder Sommer wieder in der Nase kribbelt, man über juckende und gerötete Augen und eine laufende Nase klagt, dann steckt meistens der Heuschnupfen dahinter. Er gehört zu der häufigsten Form der Allergien und ist eine Überempfindlichkeitsreaktion gegen Pollen von Sträuchern, Gräsern, Bäumen und Getreide. Dabei werden die Pollenproteine von unserem Immunsystem als Gefahr, als Allergen, eingestuft und mit Abwehrstoffen bekämpft. Das Immunsystem reagiert auch mit der Ausschüttung von Histamin, das sich an den körperlichen Abwehrreaktionen beteiligt und u.a für den Juckreiz verantowrtlich ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten um die Heuschnupfensymptome zu lindern. Dazu zählen unter anderem Antihistaminika, Nasenduschen, Augentropfen oder die Hyposensibilisierung.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen 6 naturheilkundliche Ansätze um die Beschwerden zu verringern.
1. Darmflora
Eine stabile und gut funktionierende Darmflora nimmt eine entscheidende Rolle in der Allergietherapie ein. In einigen Studien wurde die Verbindung zwischen der Darmgesundheit und allergischen Erkrankungen untersucht. Es wird angenommen, dass eine beeinträchtigte Darmflora und eine erhöhte Durchlässigkeit des Darmes das Immunsystem schwächen und somit an einer Allergieentstehung beteiligt sein kann.
Um die Darmgesundheit bei einem Heuschnupfen zu unterstützen, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
Präbiotika
Präbiotika sind Ballaststoffe, die vom Körper nicht verdaut werden können, aber als Nahrung für die guten Bakterien und damit der Verdauungsregulation dienen. Inulin, resistente Stärke und Akazienfaser zählen zu den Präpbiotika.
Probiotika
Probiotika enthalten meist lebende Mikroorganismen, die dazu beitragen können, die Darmflora zu verbessern.
Natürlicher Weise kommen sie in Milchprodukten oder auch in fermentiertem Gemüse wie zum Beispiel Sauerkraut vor. Aber auch in Nahrungsergänzungsmitteln werden aufbereitete und gut bioverfügbare Bakterienkulturen angeboten.
2. Mikronährstoffe
Vitamin C
Vitamin C oder auch Ascorbinsäure genannt, ist ein wichtiger Nährstoff für das Immunsystem und ein „natürliches Antihistaminikum“, das den Histamin-Spiegel senkt und dadurch die allergischen Reaktionen mindert. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 1-3 g.
Calcium
Ebenso wie Vitamin C trägt Calcium dazu bei, dass die Histaminausschüttung und dadurch auch die Allergiesymptome reduziert werden. In der Zeit, in der die Pollenbelastung sehr hoch ist, ist es daher empfehlenswert verstärkt calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte zu verzehren.
3. Gemmomazerat Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
Der Knospenextrakt der schwarzen Johannisbeere wird naturheilkundlich bei allen Arten von Allergien und deren Symptome eingesetzt. Es werden ihr kortisonähnliche, adaptogenen Eigenschaften nachgesagt und ihr Einfluss zur Regulierung des Immunsystems seit langem geschätzt.
4. Schwarzkümmelöl
Im arabischen Raum und im Norden Afrikas ist der Schwarzkümmel, auch Nigella sativa genannt, seit langem als Heilpflanze mit gesundheitsfördernder Wirkung bekannt. Auch in unseren Breitengraden wird das gewonnene Öl der Pflanze zur Vorbeugung und Linderung der Beschwerden bei saisonalen Allergien eingesetzt. Dabei nehmen die essentiellen Fettsäuren des Öles eine bedeutende Rolle ein. Dieses ist in der Lage die Zellmembran zu stabilisieren und die Zellerneuerung zu unterstützen. Weiterhin enthält Schwarzkümmelöl B-Vitamine, Selen, Zink und Aminosäuren. Dem Öl wird eine cholesterinsenkende, histaminsenkende und stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben.
Mit der Therapie sollte bereits einige Monate vor der Allergiesaison begonnen werden. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 3000 mg.
5. Vitalpilze
Reishi
Auch als „Pilz der Unsterblichkeit“ bekannt, ist der Reishi einer der bekanntesten Vitalpilze in der TCM. Er wird aufgrund seiner immunregulierenden und adaptogenen Eigenschaften in der Mykotherapie eingesetzt. Er hilft die Histaminausschüttung zu reduzieren und kann eine überreaktives Immunsystem bremsen.
Agaricus blazei murrill
Auch der „Sonnenpilz“ hat sich in der Prävention bei Pollenallergien als wirksam erwiesen, er ist ein hochwertiger Immunmodulator. Wie der Reishi auch beeinflusst der Agaricus die Histaminausschüttung. Zudem wirken seine wertvollen Inhaltsstoffe entzündungshemmend, blutdrucksenkend und antidiabetisch.
6. Solunate
Die Solunate gehören zu dem Themengebiet der Spagyrik und sind homöopathsiche Komplexmittel. Sie haben einen festen Platz in der Naturheilkunde und ermöglichen eine ganzheitliche und unkomplizierte Behandlung. Die können unverdünnt eingenommen werden.
Bei Allergien wie Heuschnupfen haben sich folgende Solunate bewährt:
Solunat Nr. 3 Azinat
Reguliert und kräftigt das Immunsystem.
Solunat Nr. 16 Renalin
Entlastet bei Allergien die Nieren.
Quellen & Literatur
Ganz, Chrischta & Hutter, Louis (2021): Gemmotherapie, Aarau und München
Casagrande, Christina (2019): Spagyrik, Stuttgart
Proeller, Hans (2014): Das Therapiehandbuch der Solunate, Hohenfurch
Schmidbauer, Christina Dr. (2015): Mikronährstoff-Coach, Salzburg
Fröhlich, Anneke (2021): Vitalpilze, Langweid Foret
Dahler, Jörn et al (2021): Homöopathie bei Heuschnupfen, Essen
Liu, Ying (2007): Immunomodulating Activity of Agaricus brasiliensis KA21 in Mice and in Human Volunteers
Johnston CS, Martin LJ, Cai X. Antihistamine effect of supplemental ascorbic acid and neutrophil chemotaxis. J Am Coll Nutr. 1992 Apr;11(2):172-6. PMID: 1578094.
Kalzium hilft bei Pollen- und Sonnenallergie, URL: https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/kalzium-hilft-bei-pollen-und-sonnenallergie.html (Stand: 03.05.23)
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